SEK überwältigt ihn zu Hause: Islamist wollte mit Lkw in Pro-Israel-Demo rasen!
+++ BILD exklusiv +++ Der Verdächtige war bei der Terrormiliz ISIS, wurde 2017 zu fünf Jahren Haft verurteilt +++ Sein Kampfname: Osama, der Deutsche
BILD exklusiv: Das Spezialeinsatzkommando führt den Verdächtigen in der Duisburger Innenstadt ab
Duisburg (NRW) – Schwer bewaffnet stürmt das Spezialeinsatzkommando das Mehrfamilienhaus. Spektakulärer Antiterror-Einsatz mitten in der Duisburger Innenstadt! Die Elitepolizisten überwältigen gerade einen gefährlichen Terrorverdächtigen. Staatsschutz-Fahnder vermuten, dass Tarik S. (29) einen islamistischen Terroranschlag gegen eine jüdische Veranstaltung verüben will.
Ein ausländischer Nachrichtendienst gab den deutschen Ermittlern den brisanten Hinweis. So soll der bereits als Hochrisiko-Gefährder bekannte Duisburger in Chats geschrieben haben, dass er als Märtyrer sterben wolle.
Nach Angaben der Geheimdienst-Quellen plane er einen Anschlag auf eine Pro-Israel-Kundgebung in Nordrhein-Westfalen. Er wolle offenbar mit einem Laster in eine solche Demonstration rasen und möglichst viele Menschen verletzen und töten.
Tarik S. 2017 vor dem OLG Düsseldorf
In einer Lageeinschätzung des Bundeskriminalamts heißt es: „Aufgrund des gewählten Modus Operandi ist zudem davon auszugehen, dass (...) bei der konkreten Zielauswahl vermutlich eher weiche Ziele bzw. aktuell regelmäßig stattfindende Solidaritätskundgebungen mit einer größeren Anzahl von Personen auswählen wird.“
Weiter heißt es: „Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass der Nahost-Konflikt in sich ein sehr großes Emotionalisierungspotenzial birgt, welches sich aktuell und jederzeit in Deutschland im Rahmen von Spontanversammlungen und Mahnwachen beider Seiten äußern kann. Es muss daher aus hiesiger Sicht hinsichtlich des Tatzeitpunkts angenommen werden, dass sich jederzeit eine Tatgelegenheit im Sinne des Hinweises bieten kann.“
Das SEK im Anti-Terror-Einsatz
So hatte offensichtlich auch der islamistische Terroranschlag von Brüssel Einfluss auf den Duisburger Gefährder. In der BKA-Lageeinschätzung heißt es, Tarik S. „habe in diesem Zusammenhang den Attentäter von Brüssel gelobt und sei von dessen Taten vom 16.10.2023 inspiriert worden.“
Wegen dieser konkreten Gefahr, dass Tarik S. jederzeit losschlagen könnte, entschied sich die Polizei für den sofortigen Zugriff!
Der Verhaftete war bei der Terrormiliz ISIS!
S. kommt ursprünglich aus der Dschihadistenszene in Herford. Ende 2013 war der Islamist über die Türkei nach Syrien gereist, schloss er sich ISIS an. Sein Kampfname: „Osama Al Almani“, Osama, der Deutsche. In einem Video posierte er neben einem enthaupteten Opfer! Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2016 wurde er vom Staatsschutz am Flughafen Frankfurt verhaftet. Das Oberlandesgericht in Düsseldorf verurteilte S. 2017 wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ zu fünf Jahren Haft.
Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei gehe es um den „Verdacht des sich Bereiterklärens zu einem Verbrechen“, sagte ein Sprecher.
Der Terrorverdächtige soll jetzt verhört, seine Wohnung durchsucht werden. Die Ermittler wollen dort weitere Beweise für die Anschlagsplanungen finden. Außerdem müssen sie klären, ob der Islamist alleine handeln wollte oder Komplizen hat.
Ein Nachbar zu BILD: „Der Mann war immer freundlich, aber was auffällig war: Er war die ganze Nacht wach und man hatte den Eindruck, der baut irgendwas. Bis morgens war es laut.“
Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft beantragte nun Haftbefehl gegen ihn. Das sagte ein Behördensprecher am Mittwoch der dpa. Er soll in Duisburg einem Haftrichter vorgeführt werden.